Heute versammelten sich Nonnen und Mönche aus sechs Orden auf dem Marktplatz von Erffurt (Blomberg).
Zunächst war ihr Köpfchen gefragt, denn auf dem Markt handelten sie mit jeglichen Gütern, um ihre Gewinne zur Ehre Gottes zu mehren. Doch auch ihre handwerklichen Fähigkeiten wurden getestet, denn an jeder Ecke standen Händler und weitere Aktuere, die sich gegen Bezahlung über jegliche Unterstützung freuten.
Schnell erwies sich das erworbene Geld als nützlich, denn nach einer Strafpredigt von Johann Tetzel eilten die Ordensmitglieder zu ihm, um einen Ablassbrief für sich zu ergattern und somit ihre Zeit im Fegefeuer zu verkürzen. Das Mehren des Vermögens zur Ehre Gottes war allerdings nicht das einzige Ziel des Tages. Kaum hatte sich jeder, der es sich leisten konnte, mit einem Ablassbrief versorgt, erschien ein bischöflicher Gesandte und berichtete von einem viel größeren Auftrag: Der Bau einer Kathedrale in Sankt Wendling.
Ohne langem Zögern machte sich jeder Orden geschlossen auf den Weg, natürlich mit einem zweiten Auftrag. Auf der Reise nach Sankt Wendling sollten die Mönche Reliquien einsammeln, die vor langer Zeit vor den Heiden versteckt wurden.
Voller Eifer machten die Ordensmitglieder sich auf den Weg nach Sankt Wendling…